Geschichte Nr. 12

Der Lügenbaron aus dem Weserbergland
Einmal war die Weser ein schöner Fluss, voller Leben und Heimat vieler Fische, Pflanzen und Vögel. Doch der Kaliabbau in der ehemaligen DDR verschmutzte die Weser mit ihren Abwässern, was den Fluss immer salziger machte und den Lebewesen sehr schadete. Die Bürger einer kleinen Stadt am Fuße des Weser-berglandes waren traurig über den Zustand ihres Flusses.
Eines Tages kam ein Lügenbaron in die Stadt und behauptete, den Salzgehalt der Weser senken zu können, indem er dass, Weserwasser mit einer Suppenkelle auslöffle und durch eine Salzaussiebe-maschine reinige. Die Bürger waren begeistert, aber bald stellten sie fest, dass es eine Lüge war. Sie jagten ihn aus der Stadt.
Der Lügenbaron wurde wegen seiner Lügen sehr einsam. Niemand wollte mehr mit ihm reden oder seine Geschichten hören. Er bereute seine Lüge und entschuldigte sich bei den Bürgern und gelobte fort-an, die Wahrheit zu sagen.
Er setzte sich für den Umweltschutz ein, sprach mit den Besitzern der Kaliindustrie und konnte sie über-zeugen, weniger Salzabwässer in die Weser einzu-leiten.
Fortan nannte man ihn den „Baron der Wahrhaftigkeit“. Die Weser erholte sich allmählich und wurde wieder ein lebendiger Fluss. Die Fische, Pflanzen und Vögel kehrten zurück und die Bürger der Stadt waren glücklich und stolz auf ihren „Baron der Wahrhaftigkeit“.
Fortan erzählen die Lehrer den Stadtkindern diese Geschichte und die lernten eine wichtige Lektion: Die Wahrheit zu sagen ist immer der beste Weg, um Probleme zu lösen und Freunde zu finden. Wenn man sich für die Umwelt einsetzt, kann man die Welt zu einem besseren Ort machen.

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Baron von Münchhausen war ein deutscher Adliger und Soldat, der für seine unglaub-lichen Geschichten bekannt war. Er erzählte von seinen Abenteuern im Russisch-Türkischen Krieg, wie er auf einer Kanonenkugel ritt oder sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zog. Seine Ge-schichten wurden von Autoren aufgeschrieben und verbreitet, oft ohne sein Wissen. Trotzdem bleibt er eine faszi-nierende literarische Figur und wurde zum „Lügenbaron“. Er starb 1797 einsam und verbit-tert über dem Schmähtitel „Lügenbaron“ in seinem Schloss Bodenwerder an der Weser. Sein Erbe als Erzähler ungewöhnlicher Geschichten lebt jedoch bis heute fort und begeistert die Menschen.