Aber der Wald ist mehr…

Wildwaseer Wildbach Ilse Harz

Was wären wir ohne Wald? Arminius der Cherusker hätte die römischen Legionen nicht in einen Hinterhalt locken können, die Römer hätten die Varusschlacht gewonnen, die Völkerwanderungen hätten nicht stattgefunden. Das Römische Reich würde womöglich bis heute noch existieren. Was wären wir ohne Wald? Märchen und Sagen wie „Hänsel und Gretel”, „Rotkäppchen und der Wolf“ oder „Brüderchen und Schwesterchen” wären von den Brüder Grimm nie geschrieben worden. Was wären wir ohne Wald? Die wirtschaftliche und technologisch hohe Entwicklung in Deutschland hätte nicht stattgefunden. Was wären wir ohne Wald? Womöglich wären wir schon an den Schadstoffen, die unsere Autos und Fabriken ausstoßen, erstickt. Und Weihnachten? Ohne Tannenbaum – Unvorstellbar! Kein Wunder also, das die Deutschen geradezu eine emotionale Beziehung zum Wald haben. Allerdings ist es eher eine verklärte Vorstellung, denn der Wald ist längst nicht mehr der ursprüngliche Wald. Urwälder gibt es bei uns nicht mehr. Der heutige Wald ist ein Kulturwald. Geschaffen zur Profitgenerierung. Ein Industriewald zur Erzeugung von Papier, Bretter und Energie. Eine Ansammlung von Bäumen mit ein paar Vögeln, Rehen und Wildschweinen. Super geeignet zum spazieren gehen, Pilze sammeln, joggen oder jagen.
Aber der Wald ist mehr…

Natur Natur sein lassen

Klimawandel

Natur Natur sein lassen

Der vom Menschen verursachte schnelle Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen für unseren Wald. Wissenschaftler erwarten in der Zukunft mehr Extremwetterlagen. Die Häufigkeit von Stürmen nimmt rapide zu. Starke Regenfälle mit sinflutartigen Hochwasser und vermehrt auftretende Hitze- wellen mit extremer Dürre zerstören den Wald.  Der ursprüngliche Wald kam mit solchen außergewöhnlichen Klimaschwankungen eigentlich gut zurecht, wie mehr als 500 Jahre alte Baumexemplare  beweisen aber der Wald brauchte viel Zeit sich anzupassen. Erst als der Mensch das Waldmanagement mit ungeeigneten Plantagenbäumen und Monokulturen (Fichten) übernommen hat und die Umwelt  zusetzlich mit Treibhausgasen aufheizt, ist der Wald im Dauerstress. Studien belegen das ein urwaldnaher Wald mit hoher Artenvielfalt die Folgen des Klimawandels besser abfangen könnte. Also lassen wir die Natur Natur sein.

Klimawandel

Artenvielfalt und Klimawandel und sind die zwei wichtigsten Themen des Patienten Erde

Foto oben Aufstieg zur Velmerstot „im Teutoburger Wald“ aus dem Jahr 2017

Foto unten Aufstieg zur Velmerstot „im Teutoburger Wald“ aus dem Jahr 2020

Bitte nicht aufräumen!

Totholz Velmerstot
Totholz Vemerstot

Zukunft Wald – Runter vom Holzweg

Nur ein aufgeräumter Wald ist ein guter Wald, dieser Gedanke ist in unseren Köpfen tief verwurzelt. Brachen und ver- wilderte Landschaften – kaum vorstellbar. Jedes Stück Land muß wirtschaftlich genutzt werden. (Maisanbau für Biogasanlagen) Und wenn schon Natur dann bitte schön gepflegt und ordentlich. (Steingärten) Koste es was es wolle. Selbst Nationalparks, Naturreservats und Schutzgebiete sind keine echten Brachen, der Mensch managst ein museales Biotop und entnimmt bei Bedarf auch mal ein wenig Stammholz.

Vielleicht ist es an der Zeit Wildnisgebiete zuzulassen, Freiräume in der die Natur ohne jeden Eingriff walten darf. Eine Wildnis in der selbstverständlich auch der Mensch als Teil der Natur uneingeschränkten Zutritt hat. http://www.zukunft-wald.geheimnisvolle-pfade.de/

Im Reich der Pilze

Pilz mit Fliege
Pilz

Zukunft Wald – Runter vom Holzweg

Pilze sind Organismen die sich nicht eindeutig der Pflanzen- oder Tierwelt zuordnen lassen. Sie bilden in der biologischen Einordnung einen eigenständigen Bereich. Weltweit gibt es eine Million Pilzarten, wovon die Meisten im Verborgenen leben. Ihre Pilzfäden durchziehen den Waldboden kilometerweit. Erst die Fruchtkörper der “höheren Pilze” lassen sich mit dem bloßem Auge erkennen. Pilze übernehmen im Ökosystem des Waldes eine wichtige Funktion. Sie zersetzen abgestorbene Pflanzen und tote Tiere und fügen sie dem Naturkreislauf, als Nährstoffe, wieder zu. Um den Bestand zu erhalten sollten sie sich beim sammeln von Speisepilzen auf kleine Mengen beschränken.

Zerstören sie niemals einen Pilz mutwillig!! http://www.zukunft-wald.geheimnisvolle-pfade.de/

Mehr Wildnis zulassen

Tothoz Velmerstot
Velmerstot Totholz

Zukunft Wald – Runter vom Holzweg

Der eine freut sich über mehr Rehe, Hirsche und Wildschweine und eine prall gefüllte Trophäenvitrine. Der Andere wünscht sich einen Wald mit möglichst wenig Waldtieren um den Baum- verbiss gering zu halten und so einen hohen wirtschaftlichen Ertrag zu erzielen. Und der Dritte träumt von einen Naturwald mit alten Bäumen, Totholz und großer Artenvielfalt. Kein Wunder also, das es zwischen den Experten immer wieder zu Konflikten kommt. Eine Einigung scheint da kaum möglich.
Mehr Naturschutzgebiete (Naturparks, Nationalparks,  Biosphärenreservate) ist ein möglicher Weg. Aber wie sollen solche Schutzgebiete aussehen. Geeignete Flächen in Bundeshand gibt es genug. (Truppenübungsplätze) Renaturierung und Pflege ist aber teuer und keiner möchte die Kosten übernehmen. Neue Konzepte und Ideen müssen her.

Mehr Wildnis zulassen!

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Die grüne Klimamaschine Laubwald

See am Abendhimmel mi Sonnenuntergang
Meschesee bei Detmold

Zukunft Wald – Runter vom Holzweg

Durchwandern wir an einen unerträglich heißen Sommertag einen größeren Laubwald fällt uns sofort auf, daß es unter den Bäumen wesentlich kühler und feuchter ist, als in der freien Landschaft. Der Waldboden, bestehend aus abgestorbenen  Pflanzenresten und Totholz speichert Niederschläge in riesigen Mengen. Das Blätterdach der Bäume sorgt für Schatten und mikroskopisch kleine Blattöffnungen er-zeugen kühlen Wasserdampf. Die notwendige Energie für diesen Prozess  entzieht der Umgebung, die Wärme. Fertig ist die natürliche Klimaanlage. Temperaturen im Wald sinken bis zu 10 Grad. Mehr Waldfläche und Schutz bestehender Laubwälder könnte ein wesentlicher Beitrag sein, der Klimakrise ein Gegenpol zusetzen.http://www.zukunft-wald.geheimnisvolle-pfade.de/

Die Magie des Wassers

Zukunft Wald – Runter vom Holzweg

Ein rauschender Bach schlängelt sich durch die Weite eines Tales. Mal fliest er sanft und leise, ist überirdisch sinnlich. Dann wiederum, schlägt er mit mächtigem Getöse in einen schäumenden Wildbach um. Seen, Flüsse, Bäche und Tümpel werden von riesigen Mengen Wasser aus dem Untergrund gespeist – dem Grundwasser. Bevölkert von unzähligen Lebewesen ist das Ökosystem Wasser einer unserer wichtigsten  Rohstoffe. Aber leider ist unser Wasser stark gefährdet. Intensive Landwirtschaft, Einsatz von Düngemittel, Pestizide und Ausbringung von Gülle -Cocktails belasten unser Grundwasser erheblich.  Aber die Ressource Wasser ist endlich. 

Das rauschende Wasser eines  ungebändigten Wildbach zieht uns in seinen Bann. Kaum einer kann dem  wider- stehen. Ihn umgibt eine Aura, an- ziehend magisch und gigantisch schön. Wenn wir auch in Zukunft noch über klare, saubere Bäche, morsche Bäume, wildes Gestrüpp und glitschige Steine springen wollen, müssen wir Umdenken. Ökologischer Landbau und ein verantwortungsvoller Umgang  mit unseren  Fleisch liefernden Tieren sind ein möglicher Weg.

Waldleben und tote Bäume

Zukunft Wald – Runter vom Holzweg


Liegt ein Baum am Boden sprechen wir von einen toten Baum. Gestorben aus Altersschwäche, ein Orkan hat gewütet, ein Blitz ist eingeschlagen oder eine Krankheit hat ihn befallen. Der Baum vergeht und wird so zum Lebensraum neuer Organismen. Aus den Ritzen und Spalten des Totholzes sprießen Pilze, Moose, Flechten oder ein neuer Baum. Wachsen und Vergehen ein perfekter Kreislauf. – Totholz ist überlebens wichtig für Pflanzen, Tiere und den Menschen. Manchmal braucht es Jahrzehnte um einen alten Baum vollkommen verschwinden zu lassen.
Übrigens sind alte Baumstämme und der Waldboden riesige Wasserspeicher und können den Klimawandel entgegenwirken.

Runter vom Holzweg

Zukunft Wald

Sturm, Dürre, Regen und Kälte kann ein Baum mit einer Lebenspanne von mehr als 500 Jahren problemlos überstehen. Unverzichtbar ist dazu allerdings eine natürlich, gewachsene Waldgemeinschaft, die den Klimaveränderungen unserer Zeit trotzen kann. Leider gibt es in Deutschland nur wenige gesunde Wälder. Zerstört und ersetzt durch die von Menschen angelegten Fichtenplantagen hat der Wald in Zeiten des Klimawandels keine Zukunft. Aber es gibt Hoffnung! Nicht jeder Schaden ist schlimm für die Natur – Im Gegenteil. Stürme, Dürre, Borkenkäfer können unseren Wald retten. Zwischen abgestorbenen Fichtenskeletten wächst wieder grünes Dickicht und junge Bäume. Man muß diesen natürlichen Zukunfts- Wald nur schützen.