Alte Bäume und Wälder – Wanderungen und Fotos aus dem Teutoburger Wald und Weserbergland
Pfad 13: Zwerg Anton Tour
immer begleitet von schönen Panoramablicken
Zwerg Anton ist der Namensgeber dieser herrlichen Panoramawanderung im nordlippischen Bergland. Bei Alverdissen wohnten der Sage nach Zwerge, in einen kleinen Busch in der “Helle” unter einen Stein. Ein Mann sollte 200 Taler bezahlen, die er sich bei ein Kredithai geliehen hatte. Er konnte nicht zahlen. Da war er sehr traurig. Plötzlich stand ein Zwerg vor ihm und fragte, was ihm denn fehle. Der Mann erzählte seine Leidensgeschichte. Daraufhin gab der Zwerg Anton dem Mann die fehlenden Taler. “ Ich leihe sie Dir; aber übers Jahr auf Tag und Stunde muss ich sie wieder haben”. Nach Jahresfrist ging der Mann zum Stein in der “Helle” und rief nach Anton. – Vergeblich. Nach einer ganzen Weile erschien ein anderer Zwerg. Er sagte „Anton ist tot. Geh nur ruhig Heim und behalte dein Geld“.
Ein wenig Geschichte….
Der Name des Fleckens Alverdissens leitet sich wahrscheinlich von den Familiennamen Adalbert oder Albert ab. 1510 findet man den Ortsnamen als „tom Albeshope“, 1590 als„Albertshope“. Die Anfänge des Fleckens liegen in der Zeit, in der auch Bösingfeld und Barntrup durch den lippischen Grafen Bernhard II. gegründet wurden. Die drei Ortsgründungen sollten ein Schutz der Grafschaft nach Osten hin gewährleisten. Seine Bedeutung erlangte der Flecken zweifelsohne durch die Grafen von Sternberg. Der Flecken wurde nach dem Vorbilde der Stadt Lemgo aufgebaut. Hier finden wir das typische Lippische Dreistraßen-System mit einer Vorderen-, Hinteren- und einer Mittelstraße und dem Nord-und Südhagen, die die Befestigungen früherer Zeiten darstellten in Form undurchdringlicher Dornenhecken.
Alverdisser Schloß
Ein Schloss in Alverdissen wird bereits im Jahre 1196 erwähnt, aber bereits in der Schaumburg-Lippischen Fehde im Jahre 1424 wird sowohl Schloss wie Flecken vernichtet. 1662 wurde das neue Schloss von Graf Friedrich Christian aufgeführt und 100 Jahre von der gräflichen Familie bewohnt. 1777 zog die Familie nach Bückeburg und das Schloss wurde das Amtshaus der Bückeburger Amtmänner. 1812 von Fürstin Pauline zurückgekauft war es dann Amthaus des Amtes
Sternberg. Nach der Trennung von Verwaltung und Justiz etablierte sich das Schloss dann als Gerichtsgebäude und später als Ableger des Staatsarchivs in Detmold. Heute befindet sich das Schloss in privat Besitz.
Wir starten am Freibad direkt neben der Grundschule in Alverdissen und folgen dem Zwergensymbolen. Unterwegs begegnen wir aus Eichenholz geschnitzte Zwerge. Auf dem Bromberg erwartet uns das erste Panorama. Eine grandiose Aussicht zum Teutoburger Wald mit dem Hermannsdenkmal. Vom Windmühlenpott, das Wahrzeichen dieser Tour, über- blicken wir das gesamte Begatal und das Weserbergland. An Tagen mit guter Fernsicht können wir den Brocken im Harz und Köterberg erkennen.
Windmühlenpott bei Sonneborn
Seit Anfang des 18. Jahrhunderts stand an diesem Orte eine Windmühle, die von den Bauern der Umgebung genutzt wurde. Etwa 150 Jahre lang wurde hier das Korn der Umgebung gemahlen. Noch im Jahre 1869 war sie im Betrieb. Man unterstellte dann aber dem Müller, dass es bei seiner Tätigkeit nicht so ganz ehrlich zuginge. Bald rentierte sich die Mühle nicht mehr so recht; die Kunden blieben aus. Und zur Strafe, wegen der Unehrlichkeit des Müllers und seines Bruders wurde die Mühle vom Blitz getroffen und brannte nieder. Die Mühle wurde nie wieder aufgebaut. Auch der Tod der Haushälterin, die nach dem Brand in einem Brunnen aufgefunden wurde, konnte nie geklärt werden. Später – im Jahre 1928 – wurden die Reste der Windmühle zu einem Aussichtsturm aus-gebaut und erhielt dann letztlich den Namen „Windmühlenpott“. Geschichtlich belegt ist der Mühlenbrand im Jahre 1882. Ob Blitzschlag oder Brandstiftung wurde nie geklärt – auch der Tod der Haushälterin nicht. Sicher jedoch ist, dass der geschäftlich Niedergang der Windmühle eine Folge der schlechten Wegeverhältnisse war. Andere Mühlen machten sich das zunutze und die Mühle kam in den Ruin. Zurück gehen wir durchs Schmale Tal, das im Frühling mit einen Blütenmeer seiner Obstbäume überzeugt. Am einen Busch in der Helle erinnert ein Stein an, Zwerg Anton.
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz am Alverdisser Freibad
Weglänge: 11 km
Gehzeit: 3,5 Stunden
Steigungen: 235 Höhenmeter
Gastronomie: in Alverdissen
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