wilde Natur mit atemberaubenden Ausblicken
An der Portawestfalica durchbricht die Weser das von Westen nach Osten laufende Wiehen- und Wesergebirge. Die soge- nannte „westfälische Pforte”. Ein Durchbruchstal das Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren, entstand. Das Gebirge erhob sich und wahrscheinlich hat ein Urfluß, entlang von tektonischen Schwächen, den Durchbruch im laufe von Mil- lionen Jahren erodiert. Links der „Wittekindsberg“ und rechts der „Jakobsberg“, hatten bereits in grauer Vorzeit eine wich- tige militärische Schlüsselposition.
Varus letzte Schlacht
So soll sich hier, in Barkhausen, das „Marschlager“ des Varus befunden haben. Ausgrabungfunde wie, Ausrüstungsgegen- stände römischer Truppen und 60 Münzen aus augusteischer Zeit, lassen vermuten das der römische Feldherr von hier aus in die sogenannte Varusschlacht gezogen ist.
Der Sieg Karls über die Sachsen änderte alles
Auch der germanisch- sächsische Freiheitskämpfer „Wittekind (Widukind)“ soll im Bereich des Wiehengebirges beheimatet gewesen sein. Als Anführer der Sachsen führte er von 777 bis 804, im „Sachsenkrieg“, den Widerstand gegen Karl den Großen an. Die Sachsen unterlagen und die Franken christianisierten den heutigen nordwesten Deutschlands. Das weiße Ross im Wappen von NRW und Niedersachsen erinnert an den Herrführer Wittekind. Auch der wunderschöne Kamm- wanderweg, mit seinen geheimnisvollen Orten auf den Witte- kindsberg, wurde nach ihm benannt. Zahlreiche Infotafeln, auf der 11 km langen Tour, berichten über geologische Be- sonderheiten und Geschichte der Menschen in Ost – Westfalen Lippe. Wittekindsburg, Wittekindsquelle, Molteketurm, die romanische Kapelle Margarethen- Klus eine Kreuzkirche, Habichtswand und Wolfsschlucht.
Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder haben, aber den mit den Bart…
Eine grandiose Panoramaaussicht erwartet uns am „Kaiser Wilhelm Denkmal“ (Baubeginn 1892, Einweihung 1896), welches die preußische Provinz Westfahlen errichten ließ. Es erinnert an Wilhelm den I, der große Popularität in der Bevölkerung besass und das alte Preußen verkörperte. Das Denkmal wurde zum Teil aus dem Felsen herausgehauen. Der abgebaute Kalkstein wurde gleich wieder am Denkmal verarbeitet. Alle sichtbaren Porta-Sandsteine wurden aus der nahegelegenen „Wolfsschlucht“ herbei geschafft.
Kaffee, Kuchen und ein tollen Ausblick
Folgen wir den mit einen weißroten Querbalken gekenn- zeichneten Wittekindweg erreichen wir die „Wittekindburg“. Eine 1893 erbauten burgähnlichen Gaststätte mitten in der Ringwallanlage einer alten Fliehburg. Doch die ursprüngliche Anlage, mit gut erkennbaren Mauerresten, stammen aus der vorrömischen Eisenzeit. Die Terrasse der Burg mit Biergarten und einer Startrampe für Drachenflieger, bietet einen grandiosen Panoramablick über das Weserbergland und das Lippische Bergland. Die in der Anlage liegende „Wittekindquelle“ versiegte 1938, durch den Eisenerzabbau im inneren des Berges. Als das „Westfälische Museum für Archäologie“ 1996 Ausgrabungen durchführte, fand man durch Zufall die Fundamente eines aus dem 10 Jahrhundert stammenden Gebäudes mit einen kreuzförmigen Grundriss. Ausgegraben wurden fünf wahrscheinlich christliche Gräber, von einer Frau und vier Kindern. Wer hier begraben wurde, ob Klosterkirche, Burgkapelle, oder Familiengrab kann nicht mehr eindeutig geklärt werden. Um die Mauerreste der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde die Fundstelle durch einen gläsernen Bau geschützt. Am Wendepunkt unser kleinen Wanderung befindet sich die „Habichtswand“. Eine 5 bis 10 Meter hohe natürliche Felswand, mit einen urigen Picknickplatz der durch einen Klippensteig erreichbar ist. Auf dem Rückweg zum Kaiser Wilhelm Denkmal durch-laufen wir auf dem „Dreimännerweg“ die Wolfsschlucht., einen alten Steinbruch. Auf den Urwaldähnlichen nicht ganz ungefährlichen Pfad mit mächtigen Buchen, hohen Fels- klippen, einer rätzelhaften „Steinfigur“ und einer „Höhle“ quert der Weg die südliche Bergflanke.