Pfad 2: Die Externsteine

Der Teuto birgt immer noch so manches Geheimnis

Das Naturschutzgebiet an den „Extern-steinen“ gehört zu Lipperlands meistbe-suchten Touristenzielen. Die markanten bis zu 38 m hohen Sandstein-Felsenformation beeindruckt als Natur- und Kulturkulisse in Ostwestfalen Lippe und steht im Mittelpunkt dieser Wandertour.

Die Dynamik von Auffaltung und Erosion

Die „1 Externsteine“ ein faszinierendes Naturwunder, erzählen eine Geschichte, die vor rund 100 Millionen Jahren begann. In den Tiefen eines Unterkreidemeeres, dass einst weite Gebiete Nordwesteuropas bedeckte, sedimentierten Schichten zu festem Sand-stein. Dann, vor etwa 70 Millionen Jahren, führten tektonische Verschiebungen dazu, dass der Meeresgrund senkrecht emporstieg, formiert durch die Kräfte der Kontinental-platten. Die starken Verwitterungskräfte wie Regen, Wind, Temperaturen und der kleine Bach “Wiembecke” erodierten das weiche Gestein heraus. Übrig blieb der harte und witterungsbeständige Osningsandstein und bildete die imposante Felsenkette. Osning ist der alte Name für den Teutoburgerwald.
Unsere Wanderung beginnt am Parkplatz der B1-Abfahrt Horn gegenüber dem einstigen Gasthaus “2 Wald Schlösschen”. Wir folgen dem Hermannsweg, gekennzeichnet mit einem „H“. An einer markanten Eiche biegen wir nach links ab und wandern steil bergauf, am „3 Lönsstein“ vorbei, bis auf das 315m hoch gelegene Bergplateau des „4 Knicken-hagens“. Schweißgebadet erwartet uns eine malerische Bergheidekulisse. Die Idylle ist keine Natur-, sondern eine vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft. Sie entstand als Folge jahrhundertelangen bäuerlichen Beweidung mit Schafen, Ziegen, Pferden und Rindern. Den Erhalt und die Pflege dieser artenreichen Landschaftsform übernehmen heute knabberfreudige Skudden – Schafe der Biologische Station Lippe und setzen so diese beeindruckende Verbindung von Menschen und Natur fort.

Die Magie Uriger Baumgestalten

Weiter geht es in den Wald, mit den ersten Felsen und wunderbaren Ausblicken über das Lipperland. Bevor wir zu den Externsteinen und ins touristische Treiben hinabsteigen bewundern wir noch die urigen, alten und sehr fotogenen Baumgestalten. Zerbrochene Bäume, langsam verfallend, spenden im Tod Leben für Insekten, Pilze und Mikro-organismen.

Die ungelösten Rätsel der Externsteine

Sicherlich haben die Externsteine seit Ur-zeiten die Phantasie der Menschen angeregt. Es wird berichtet, dass Karl der Große hier ein germanisches Heiligtum, bekannt als Irminsul, eine gewaltige Säule oder ein Baumstamm, in eine christliche Kultstätte umgewandelt haben soll. Ob es sich dabei um eine Legende oder um die Wahrheit handelt, bleibt bis heute eine offene Frage.
Auch die alte Streitfrage, ob die Externsteine als vorchristlicher Kultplatz oder als Observa-torium in der Jungstein- und Bronzezeit ge-nutzt wurden, konnte bisher nicht eindeutig beantwortet werden. Während archäolo-gische Ausgrabungen Steinwerk-zeuge von Jägern und Sammlern aus der Altsteinzeit (10000 v. Chr.) ans Licht brachten, liefern sie keinen eindeutigen Beweis für die Theorien über den Kultplatz.
Die ersten schriftlichen Erwähnungen der Externsteine stammen aus dem Jahr 1129, von Bernhard, dem Abt von Werden. In einer Urkunde wird von einem Hof namens „Holthusen sive Eggesterenstein“ entlang der bedeutenden Fernstraße „Cöllnische Straße“ (heute Bundesstraße 1) geschrieben. Es wird vermutet, dass dieser Ort als Raststation zwischen den Städten Werden und Helmstedt genutzt wurde.
Die in den Externstein-Felsen gemeißelten Räume und Reliefs stammen aus dem Hochmittelalter. Sie sollten eine Art Ersatz-wallfahrtsort, der heiligen Stätten Jerusalems darstellen, da Pilgerfahrten dorthin riskant waren. Die Externsteine ermöglichten eine Verbindung zu den heiligen Orten ohne gefährliche Reisen.
Ein weiteres bemerkenswertes Kulturdenk-mal, das uns Einblicke in die Strapazen frühzeitlichen Reisens gewährt, befindet sich auf der Hohen Egge. Dort findet sich ein in den Felsen gehauener „5 Hohlweg“ mit rätselhaften, künstlich angelegten Spurver-tiefungen. Der „6 Hornsche Weg“, Überreste eines alten Fernhandelsweges zwischen Horn und Paderborn, zeugt von vergangenen Handelsverbindungen.
Über den „7 Bärenstein“ folgen wir wieder den Hermannsweg, durchqueren einen alten Hudewald, mit Eichen, Buchen und Stech-palmen bevor der Rückweg beginnt. Unterhalb der Bärensteinfelswänden folgen wir einen kleinen, versteckten Pfad mit „8 Steinkreisen“ und Steinlabyrinthen, die von spirituellen Menschen als Kraftorte genutzt werden. Über den mit A3/ A5 markierten Eggeweg, wandern wir zum Ausgangspunkt.

Informationen und Quellen, Wikipedia.de

Tourbeschreibung:         
Tourenkarte bei Googel Maps

Tourbeschreibung und Tourenkarte

  • Ausgangspunkt:
    Horn: Parkplatz an der B1, Abfahrt Horn, gegenüber der ehemaligen Gaststätte Waldschlösschen.
  • Weglänge:
    8,5 km
  • Weglänge:
    8,5 km
  • Gehzeit:
    3 Stunden
  • Steigungen:
    234 Höhenmeter
  • Gastronomie:
    Gaststätte an den Externsteinen und Holzhausen.
  • Haftungsausschluß:
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