Abenteuer für Groß und Klein
Diese reizvolle Tour führt uns in naturnaher Umgebung durch eines der schönsten Landschaften des Naturparks Teutoburger Wald. Vom Parkplatz am Waldrand direkt am „Silberbach“ starten wir zunächst Richtung Süden und erreichen unser erstes Ziel (am X10) die restaurierte Ruine einer alten „Schleifmühle“. Zurück am Silberbach folgen wir diesen, vorbei an der Silbermühle, bis kurz vor der Katten- mühle (Hermannsweg). Martina Berg hat über die Geschichte des Silberbachtals eine kurze Abhandlung geschrieben, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Ein sagenumwobener Ort
Das Silberbachtal am Fuße des Velmerstot ist eines der romantischsten und eindrucksvollsten Wandergebiete im Lipperland. In einem tiefen Waldtal fließt der Silberbach unter hohen Bäumen und über mächtige Sandsteinblöcke. Dort, wo die Sonne bis zum Talgrund vordringt, glänzt das Silber. Aber nicht daher rührt der Name des Silberbaches, sondern von geringen Silberfunden, die in den Jahren 1710 und 1711 gemacht wurden. Allerdings war die Ausbeute so gering, dass die Suche nach Silber schon bald wieder eingestellt wurde. Der wahre Reichtum des Silberbachtals aber war die Kraft des Wassers, die in Verbindung mit dem reichlich vorkommenden Osningsandsteins im 17. Jahr- hundert zur Entstehung eines regelrechten Industriezentrums führte. Damals existierten 9 Mühlen am Oberlauf des Silberbaches: drei Mahlmühlen, zwei Walkmühlen und vier Schleifmühlen. Die Schleifmühlen benutzten die Schmiede der nahen Stadt Horn zum Schleifen von Waffen und Werkzeugen, in den Walkmühlen wurden Filze hergestellt und Textilien veredelt. Und in den Mahlmühlen wurde Korn zu Mehl verarbeitet. Das heutige Ausflugslokal Silbermühle“ war ursprünglich das „Packhaus“, in dem „ das Silbererz ausgewaschen wurde. 1711 wurde aus dem Packhaus durch Umbauten eine Mahlmühle, die schon bald den Namen Silbermühle erhielt. Korn gemahlen wurde hier noch bis zum Jahr 1927, die Konzession zum Betrieb einer Schankwirtschaft bekam der Müller bereits 1895. Wir folgen den Silberbach bis kurz vor der Kattenmühle, wenden uns nach links und beginnen mit den schweißtreibenden, steilen Aufstieg zur „preußischen Velmerstot die zum Kreis
Höxter gehört und der „lippischen Velmerstot“ mit seinen Sandsteinfelsen. Der Name Velmerstot entstand aus der Bezeichnung des nahe gelegenen Ortes Veldrom. Das Gebiet wurde um das Jahr 850 in den Besitzverzeichniss „Corveyer Traditionsbuch“ als „Drohem“ bezeichnet und der Begriff „Stot“ steht für Steilhang.
Velmerstot – ein Aufstieg durch die Wildniss
Auf der preußischen Velmerstot befand sich von 1964 bis 1994 eine Militärstation und war für die Öffentlichkeit gesperrt. Erst mit Beendung des Kalten Krieges zogen die Nato-Truppen ab, das Gelände wurde renaturiert und ein Holzaussichtsturm, der „Eggeturm“, wurde gebaut. Seit August 2003 ist der Gipfel für Wanderer wieder frei zugänglich. Vom Turm bietet sich uns eine fantastische rundum Panoramaschau. Die lippische Velmerstot mit seiner bizarren Felslandschaft, Bergheide- und Heidelbeerenflächen und den uralten Hudebaumbeständen ist allerdings der eindeutig attraktivere Berg. Eine metallische Orientierungstafel weist uns den Blick übers Lipperland zum Weserbergland, Köterberg, Solling, Dessenberg und den Vulkankegeln Nordhessens. Viele lohnenswerte Naturfotomotive machen den Reiz dieses 441 m hohen Berges aus.
Wir trotzen Regen, Schnee, Nebel und Stürmen
Die Bergrücken des Eggegebirges und Teutoburgerwaldes stellen eine Wetter- und Klimascheide dar, und stemmen sich gegen die überwiegend von Westen herannahenden Tief- druckgebiete. Der Wandel des atlantischen zum kontinen- talen Klima prägen diese beeindruckende Landschaft mit seinen vielfältigen Tier- und Pflanzenlebensräumen. Zurück geht es über einige steile Berghänge mit vielen Stolper- steinen zum Ausgangspunkt am Parkplatz im Silberbachtal. Ich empfehle dringend gutes Schuhwerk und einen Wanderstock als Stütze.
Tourbeschreibung:
Tourbeschreibung/ Karte als PDF
Tourenkarte bei Googel Maps angezeigen.
Ausgangspunkt:
Leopoldstal: Parkplatz am Waldrand in Leopoldstal direkt am Silbertal
Weglänge:
7,5 km
Gehzeit: 3 Stunden
Steigungen:
338 Höhenmeter
Gastronomie: