Pilze sind Organismen, die sich nicht eindeutig der Pflanzen- oder Tierwelt zuordnen lassen. Sie bilden in der biologischen Einordnung einen eigenständigen Bereich. Weltweit gibt es eine Million Pilzarten, wovon die Meisten im Verborgenen leben. Ihre Pilzfäden durchziehen den Waldboden kilometerweit. Erst die Fruchtkörper der “höheren Pilze” lassen sich mit dem bloßem Auge erkennen. Pilze übernehmen im Ökosystem des Waldes eine wichtige Funktion. Sie zersetzen abgestorbene Pflanzen und tote Tiere und fügen sie dem Naturkreislauf, als Nährstoffe, wieder zu. Um den Bestand zu erhalten sollten sie sich beim sammeln von Speisepilzen auf kleine Mengen beschränken. Zerstören sie niemals einen Pilz mutwillig!!
Der Schopftintling
Der Schopftintling – ein Eintagespilz mit spektakulärem Abgang
Wer im Herbst am Wegesrand einen Pilz entdeckt, dessen Hut regelrecht zerfließt und in schwarzen Tropfen auf dem Boden endet, der hat meist einen Schopftintling (Coprinus comatus) entdeckt, von dem spätestens am nächsten Tag meist nur noch der nackte Stiel in die Höhe ragt. mehr Infos über den Schopftintlinge
Der Fliegenpilz
Obwohl der Fliegenpilz giftig ist, gilt er als Glücksbringer Vermutlich hängt dies mit seinem auffälligen Erscheinen und seinen halluzinogenen Wirkungen nach dem Verzehr zusammen.
Der wohl bekannteste und schönste Pilz ist der mäßig giftige Fliegenpilz. Das Glückssymbol wächst in Mitteleuropa von Juni bis Winter vorwiegend auf sauren Böden in Nadelwäldern mittleren Alters. Aus den Hutstücken und Milch wurde früher ein Giftcocktail zur Fliegenbekämpfung gekocht. Wahrscheinlich geht sein Name auf diese Anwendung zurück. Der Pilz wurde bei sibirischen und mexikanischen Völkern als Rauschdroge benutzt. Bei uns aß man den Pilz in Hungerzeiten, gelegentlich kam es zu tödlichen Vergiftungen. Deshalb gilt nach wie vor die Regel: Hände weg vom Fliegenpilz! mehr Infos zu Fliegenpilzen
Die gemeine Stinkmorchel
Die Gemeine Stinkmorchel – Hexeneier, Leichenfinger und Aasgestank
Dieser ungewöhnliche, oft als eklig empfundene Pilz entsteht aus einem Hexenei und stinkt im wahrsten Sinne des Worte zum Himmel.
Wenn Ihnen im Spätsommer oder im Herbst bei einem Waldspaziergang ein intensiver aasartiger Geruch in die Nase steigt, dann ist dafür meist die Stinkmorchel (Phallus impudicus) verantwortlich. Selbst gegen den Wind kann man den Geruch über etliche Meter wahrnehmen. mehr Infos zur Stinkmorchel
Der Steinpilz
Der Steinpilz ist ein geschätzter Speisepilze. Er wächst nur in Symbiose (Mykorrhiza) mit bestimmten Bäumen wie Buchen, Kiefern, Eichen oder Fichten. Der Pilz steht unter Naturschutz und darf nur für den eigenen Verzehr gesammelt werden.
Der Speitäubling
Beim Speitäubling oder Speiteufel wird man wegen seines pfeffrig-scharfen Geschmacks sogleich spucken. Nach dem Genuß verursacht er schreckliche Magenschmerzen und Übelkeit. Der Speitäubling wächst vom August bis September in Buchenwäldern besonders gerne an trockenen Stellen zwischen Moos und Laub
Knollenblätterpilz
Vorsicht ein Knollenblätterpilz! – Bei diesen Pilz handelt es sich um die gefährlichste Pilzart in Mitteleuropa. Selbst die Geschmacksprobe eines kleinen pfenniggroßen Stückes kann tödlich enden.
Herbstmorchel
Die Herbst Lorchel zeichnet sich durch besonders bizarre Gestalt aus. Man findet sie in Laubwäldern vor allem an den Rändern von Waldwegen. Vom Genuß ist abzuraten.
Der Hallimasch
Der im Rohzustand ungenießbare und im gekochten Zustand essbare Pilz gilt bei Waldbesitzern als gefürchteter Baumkiller. Ist ein Baum befallen ist es sein Todesurteil. Allerdings greift der Baumschädling nur Bäume an, die in ihrer Lebenskraft geschwächt sind. Im Herbst tritt der Pilz massenhaft in Laub- und Nadelwald auf, man findet ihn in dichten Büscheln vorwiegend auf toten Holz. Er wächst im Bast zwischen Rinde und Holz. In bestimmten Wachstumsphasen leuchtet das freigelegte meterlange, netzartige Pilzgeflecht im Dunkeln.(Biolumineszenz)
In Oregon ( USA) entdeckten Forscher das größte Lebewesen der Welt. Es handelt sich um einen 2400 Jahre alten Hallimasch mit einen Gewicht von 600 Tonnen und einer Flächenausbreitung von über 9 Quadratkilometer.
Goldröhrling
Manche Pilze leben in Symbiose mit einer einzigen Baumart. Zum Beispiel wächst der Goldröhrling nur unter Lärchen. Pilz und Baum bilden eine Partnerschaft zum beiderseitigen Nutzen.(Mykorrhiza) Der Pilz umschießt die feinen Wurzeln der Lärche und versorgt ihn mit Nährsalzen (hauptsächlich Phosphor) und Wasser. Im Gegenzug liefert die Lärche die Nährzucker (organische Kohlenstoffverbindungen), damit ermöglicht er dem Pilz die lebensnotwendige Fotosynthese.
Harreis
Die seltenen feinen Eisnadeln, die sich im Winter auf porenreichen Totholz bilden, nennt man. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um den Gefrierpunkt, ist dieser Effekt zu beobachten. Kaltes Wasser in den Poren des Totholzes dehnt sich aus und drückt an die Oberfläche wo es zu feinen Eisskulpturen gefriert. Oft werden diese Eisstrukturen für Baumpilze gehalten.