Pfad 12: Langenfelder Wasserfälle

Wo Wandern am schönsten ist
    

Wir wandern einen steilen Forstweg den “langen Jammer” hinauf und erreichen am “Krähenstein” unseren ersten malerischer Talblick. Weiter geht es entlang der Schrabstein Klippen zum Höllenbachwasserfall und später zurück nach Rohdental durch den Höllen- und Schneegrund im Höllenbachtal.
Der schönste Teil der Wanderung erwartet uns im Naturwald, am „Schrabstein“. Hier wird der Wald ohne menschliche Einflussnahme, seit Anfang der 1970 Jahre, seiner natürlichen Entwicklung überlassen. Ein Blick von den steilen Klippen ist sehr beeindruckend. Aber Vorsicht der Felssporn ist nicht gesichert und erfordert Schwindelfreiheit und Trittsicherheit, ein Sturz kann böse Folgen haben, denn es geht 20 – 30 Meter abwärts.

Insekten sind für unsere Nahrung unverzichtbar

Leider gibt es viel zu wenige dieser Naturwälder. 2007 beschloss das Bundeskabinett die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“. Ziel war es, den Rückgang der biologischen Artenvielfalt bis zum Jahr 2020 aufzuhalten. Weiter wurde beschlossen, den Anteil an Naturwäldern, von 1% auf 5% vom deutschen Waldbestand,  zu steigern. Leider wurde dieses Ziel weit verfehlt. Auch am Schrabstein hat man den Eindruck, das nur solche Flächen stillgelegt wurden, wo eine wirtschaftliche Holznutzung (weil unzugänglich) sinnlos ist. Aber das reicht nicht. Unser natürliches Ökosystem schwindet. Hoher Holzkonsum, unverantwortlicher Flächenverbrauch für unsere Städte (Steingärten), Ausbeutung der Bodenschätze (Braunkohle) und der Einsatz von Pestiziden hinterlassen erhebliche Schäden. Biologen schlagen Alarm, denn auch die Menge der Insekten geht rapide zurück. Aber  Insekten sind für uns Überlebens wichtig. Sie fressen Schädlinge und werden gefressen, unter anderen von Vögeln, die wiederum die Plagegeister in Schach halten. Leben und Tot ein perfekter natürlicher Kreislauf. Oder wollen wir in Zukunft, wie in China oder USA, unsere Apfelbäume selber bestäuben? Ein weiterer Killer ist der Klimawandel. Noch so ein paar heiße Sommer wie 2018/2019 und unser Wald nimmt schweren Schaden. Auf unserer Wanderung ist dieser Wandel deutlich zu erkennen. Viele vertrocknete und von Borkenkäfer gezeichnete Bäume säumen unseren Weg. Wir stehen derzeit einen nie dagewesenen Niedergang der Natur
gegenüber, den wir selbst zu verantworten haben. Das muß sich scheunigst ändern.

Ein schützenswertes Naturjuwel

Unglaublich aber wahr, der „Langenfelder Wasserfall“, an der „Höllenmühle, ist der höchste natürliche Wasserfall (15 m) in Niedersachsen. (Die Wasserfälle im Harz sind nicht natür- lichen Ursprungs, sie wurden künstlich angelegt). In der trockenen Jahreszeit ist der Wasserfall ein kleines, unbe- deutendes Rinnsal aber im Winter, Frühjahr oder nach viel Regen, ein Gigant. Der Betrieb der Wassermühle (erbaut um 1760) wurde 1922 eingestellt und zu einer Pension umge- baut. Heute ist die Mühle ein Ferienhaus und kann gemietet werden.
Auf dem Rückweg können wir noch einen kurzen Abstecher zum „kleiner Wasserfall“ machen, bei Nässe ist der Trampel- pfad allerdings nicht ungefährlich (Rutschgefahr und tiefer Abgrund). Also äußerste Vorsicht!!
Ein weiteres lohnenswertes Ziel ist ein Besuch der „Schillat höhle“. Entdeckt 1992 bei Sprengarbeiten, lädt Deutschlands nördlichste Tropfsteinhöhle zu geologischen Erkundungen von vielen Millionen Jahren Erdgeschichte ein. Im “Landfrauen cafè” gibt es leckeren Kuchen.

Wer Orchideen ausgräbt „wandert“ in den Knast!

Im dem Schluchtental „Schneegrund“ wachsen dichte Buchenwälder. Licht ist hier Mangelware, sodaß nur Frühblüher wie Hohler Lerchensporn, Bärlauch, Märzenbecher, Buschwindröschen, Scharbockskraut und gelbes Windröschen überleben können. An den lichten Steilhängen wachsen Orchideen wie Braunrote Stendelwurz, Waldvögelein und Knabenkraut. Die Orchideen blühen bei uns von Mai bis August, aber die Lebensräume von vielen Pflanzen sind stark gefährdet. Orchideen  brauchen natürliche Naturwälder, die werden aber durch intensive Forstwirtschaft schweren Maschinen, oft zerstört. Hinzu kommt das „Sammler“ die Pflanzen ausgraben. Im heimischen Gärten gedeihen diese aber nicht, weil ihnen der spezielle Waldboden und ihre lebenswichtigen Symbiose-Pilzpartner fehlen. Orchideen stehen unter Naturschutz und  ausgraben ist streng verboten.

Tourbeschreibung:
Tourbeschreibung/ Karte als PDF                
Tourenkarte bei Googel Maps

Ausgangspunkt:
Zersen: Parkplatz an der Pappmühle in Zersen
Weglänge:
10 km
Gehzeit:
3 Stunden
Steigungen:
177 Höhenmeter
Gastronomie:
in Rohden, Langenfeld
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